Paludikultur-Newsletter 4|2025
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Paludikultur Highlight
Moore kuscheln: Mehr Empathie für Moore
Künstler Daniel Hengst möchte die Beziehung von Menschen zu Mooren verbessern. Deshalb schafft er Kuschelpflanzen. Seine textilen Torfmoos- oder Rohrkolben sind mit Biomasse aus Moorpflanzen gefüllt und sollen auf sensuelle Weise Wiedervernässung und Paludikultur erfahrbar machen.
Der Berliner Künstler Daniel Hengst besuchte 2019 im Rahmen einer Residenz das Ķemeri Moor bei Riga in Lettland. Die Weite des Moores überwältigte ihn und ließ ihn nicht mehr los. Er widmet seine künstlerische Arbeit seitdem den Mooren und deren Pflanzen. Sein Virtual Reality-Kunstwerk Blooming Love (2020) lässt die Besuchenden mithilfe einer VR-Brille tief in ein lettisches Hochmoor eintauchen, seine Arbeit Nastien & Tropismen (2022) ist eine medienkünstlerische Installation aus Licht, Sound und Code welche unseren Blick auf die Bewegungen von Moorpflanzen fokussiert.
"Schnell fand ich heraus, warum ich eine Erfahrung wie in Riga noch nicht machen konnte: durch ihre Zerstörung und Umnutzung zu landwirtschaftlichen Flächen sind Moore in Deutschland wenig sichtbar", sagt der Künstler. "Viele Menschen haben keine oder nur eine negative Beziehung zu Mooren. Daran möchte ich gerne arbeiten." Inspiriert von der Schönheit des Wollgrass' und Rohrkolbens fragte er sich, warum es viele Kuschel*tiere*, aber kaum eine Kuschel*pflanze* gibt. Für ihn sind diese Pflanzen liebenswerte Lebewesen, die durch ihre Erscheinung zum Kuscheln einladen. Mit dem Projekt möchte er erkunden, wie sich durch diese Form der Sozialisierung unser Verhältnis zu Pflanzen verändern könnte. *Moore kuscheln* soll in den nächsten Jahren die Form einer kuscheligen Wanderausstellung annehmen, welche flexibel in Größe und Dauer sein soll und so Orte der Wiedervernässung in Mitteleuropa bereisen kann. Hunderte, mit Rohrkolbensamenwolle gefüllte Kuschelpflanzen laden die Besuchenden ein, das Moor und den Wandel in der Landschaft nicht nur metaphorisch, sondern ganz real zu erfühlen.
Mit Unterstützung des Greifswald Moor Centrum erntete der Künstler im Herbst 2024 Rohrkolben bei Neukalen in Mecklenburg-Vorpommern. Mithilfe des Potsdamer Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) wurden die Pflanzenfasern zu einer lockeren Masse aus Samenhaaren aufbereitet. Im Sächsischem Textilforschungsinstitut in Chemnitz machte Hengst mit seinen Kolleg:innen Weiterverarbeitungs- und Funktionalisierungsversuche zur Sprungkraft, Langlebigkeit, Brandschutzsicherheit und Keimfreiheit der Fasern. Durch das neu gewonnene Wissen um technische Abläufe in der Textilherstellung und die erlernten Fachbegriffe, fand der Künstler heraus, dass es noch bis in die 1930er Jahre Bestrebungen gab, Rohrkolben im großen Maßstab in Deutschland zu verarbeiten und sogar eine Vielzahl an Patenten zu dessen Verarbeitung angemeldet wurden. Die historischen Verfahren erkundet das Projekt seitdem ebenfalls.
In der Zusammenarbeit mit der Brandenburger Textildesignerin und Bekleidungstechnikerin Silvia Wald entstanden im Sommer 2025 Designs für zwei Kuschelpflanzen. Hengst sagt: "Größe, Farbe und Proportion der Kuschelpflanzen adressieren Schlüsselreize in der Wahrnehmung, welche Reaktionen wie Fürsorge, Schutz oder Zuneigung auslösen können. Da die Kuschelpflanzen aber keine Augen und keine Gesichter haben, thematisieren sie auch eine Differenz zwischen tierischem und pflanzlichem Leben."
Sowohl auf der Konferenz RRR2025 in Greifswald als auch beim Familientag im Berliner Futurium im September 2025 kamen die sechs Erstbesiedler des Kuschelmoores bei Jung und Alt sehr gut an. In den kommenden Monaten sollen weitere Versuche zu Ernte und Verarbeitung der Rohrkolbensamenwolle geschehen, die Designs werden überarbeitet und auf dem Weg zur Kuschelausstellung in Serienreife gebracht.
Auf der Website moore-kuscheln.de hat der Künstler den Prozess detaillierter dokumentiert und anhand eines Newsletters bleiben Interessierte auf dem Laufenden.
Autor: Daniel Hengst
Moor generell
COP30: Was kam raus für Moor?
Ergebnisse und Perspektiven der COP30 zum Thema Moore? Wir haben Franziska Tanneberger um ihre Einschätzung gebeten. Als Mitglied der deutschen Delegation war sie vor Ort in Belém und fasst die Bemühungen zusammen, wissenschaftliche Erkenntnisse über Moore in praktische, großflächige Maßnahmen umzusetzen.
Ergebnisse und Perspektiven der COP30 zum Thema Moore? Wir haben Franziska Tanneberger um ihre Einschätzung gebeten. Als Mitglied der deutschen Delegation war sie vor Ort in Belém und fasst die Bemühungen zusammen, wissenschaftliche Erkenntnisse über Moore in praktische, großflächige Maßnahmen umzusetzen.
Text: In unserer kurzen post-COP30 Serie zum Thema Moore haben wir Franziska Tanneberger um ihre Einschätzung ihrer Erfahrungen als Mitglied der deutschen Delegation in Belém gebeten.
Ein wichtiges Ereignis: der Preatland Breakthrough am 17. November – ein globaler Aufruf zum Handeln einer starken Allianz für Moore, organisiert von Greifswald Moor Centrum und Partnern wie u.a. Wetlands International, FAO oder UNEP. Warum es sich noch nicht um den eigentlichen Durchbruch handelte, sondern lediglich um die wissenschaftliche Veröffentlichung des Science-based Framework for Global Peatland Targets & Guiding Principles im Vorfeld, erklärt Franziska in diesem Video: COP30 Series – Part 6: #Peatland Breakthrough – not yet, but...
Dennoch war das Side-event ein beachtlicher Erfolg: Deutschland reihte sich ein, neben Peru und Uganda, ein Vorreiter für den Peatland Breakthrough zu sein. Die Initiative zielt darauf ab, Maßnahmen zum Schutz, zur Wiedervernässung und zur Restaurierung von Mooren weltweit zu beschleunigen und zu mobilisieren sowie deren nachhaltige und verantwortungsvolle Nutzung zu ermöglichen.
Franziska Tanneberger betont außerdem, dass die Aufnahme wissenschaftlich fundierter Ziele für Moore in den offiziellen Outcomes Report of the Global Climate Action Agenda at COP 30 | UNFCCC ein ermutigendes Ergebnis sei (Informationen zu Mooren dort auf Seite 18). Erfahren Sie mehr dazu in diesem Video: COP30 Series - Part 4: COP 30 Outcome
Kommende Klimakonferenzen (COP‘s) rücken Moore in den Fokus: Der nächste Weltklimagipfel (UNCCC) findet in Antalya/Türkei unter australischer Führung statt. Australien verfügt zwar nicht über so viele Moore wie Brasilien – das tropische Land mit der größten Moorfläche –, doch gibt es zahlreiche Aktivitäten zum Schutz dieser Ökosysteme, insbesondere in den benachbarten Kaukasusländern. Die nächste Konferenz des Übereinkommens zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) in Ulaanbaatar/Mongolei wird sich voraussichtlich auch mit Mooren befassen. Mehr dazu in: COP30 Series - Part 5: #COP30 Preview next COP
Weitere Informationen zu Veranstaltungen zum Thema Moore auf der COP30 unter Beteiligung des Greifswald Moor Centrum finden Sie in der Pressemitteilung der Universität Greifswald.
Moorbibliothek in Greifswald eröffnet
Ende Oktober konnte die Moorbibliothek im ehemaligen Hörsaal der „Alten Chemie“ der Universität Greifswald eröffnen – natürlich auch mit viel Literatur zu Paludikultur. Die Vision zu diesem Wissensspeicher und Begegnungsort hat in ihrer Umsetzung viele Herausforderungen wie Statik, Finanzierung und Altlasten überwunden.
Am 30. Oktober 2025, wurde in Greifswald die Moorbibliothek feierlich eröffnet. Rund 45 Gäste aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft folgten der Einladung, um gemeinsam einen neuen Ort des Wissens und des Austauschs zu eröffnen, der sich dem Schutz und der Bedeutung von Mooren widmet.
Die Eröffnung wurde durch Grußworte der Rektorin der Universität Greifswald, des Oberbürgermeisters der Stadt Greifswald sowie des Staatssekretärs für Vorpommern eingeleitet. In ihren Ansprachen betonten sie die Bedeutung der Greifswalder Moorforschung und der Moorbibliothek als zentraler Wissensspeicher und Begegnungsort.
Im Anschluss führte eine Rundreise durch die Bibliothek und die Welt der Moorliteratur. Auf dieser stellten die Mitglieder des Vorstands und Kuratoriums der Stiftung Moorbibliothek ausgewählte Bücher vor, die die Ziele der Stiftung und den breiten Bestand der Bibliothek widerspiegeln:
Über die wissenschaftliche Grundliteratur von C. A. Weber, Jekatarina Galkina, Michael Succow und Lebrecht Jeschke, dem ältesten Buch der Bibliothek, zur Welt von Romanen von Harriet Beecher Stowe und Ann Burg, bis hin zu Kinderbüchern, wie „Anna und Jana“. (Die Moorbibliothek ist für alle Publikationen zu Mooren ein sicheres zu Hause.)
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Zink und Geige, die unter anderem das Lied der Moorsoldaten in die Bibliothek holten – eine berührende Hommage an die Rolle der Moore in der Weltgeschichte.
Nach dem offiziellen Programm tauschten sich die Anwesenden bei einem Umtrunk aus und erkundeten die neuen Räumlichkeiten. Die Moorbibliothek wird künftig nicht nur ein Moorarchiv und Ort zum Lernen, Kreativwerden und Forschen sein, sondern auch Veranstaltungen und Projekte rund um Moore durchführen.
Autorin: Eline Joosten
Das Paludikultur-Interview
Vom Moor und Markt – wie geht eine Klimabilanz für Paludikultur-Produkte?
Clemens Kleinspehn arbeitet and der Universität Greifswald im Projekt PaludiAllianz daran, die Umweltwirkung über den gesamten Lebenszyklus, eine LCA, eines Paludi-Produkts zu berechnen. Das ist ziemlich wichtig - es liefert eine Grundlage für dessen wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit.
Herr Kleinspehn, LCA - Was heißt das genau?
Life Cycle Analysis, auf Deutsch Lebenszyklusanalyse, ist eine systematische Methode zur ökologischen Berichterstattung. Sie erfasst, welchen Umwelteinfluss ein Produkt über seinen ganze Lebenszyklus hat - von der Rohstoffgewinnung über die Wiederverwertung bis zur Entsorgung. Es gibt zwei unterschiedliche Arten von LCAs: zum einen LCAs für die Prozessoptimierung bei der Produktion, zum anderen LCAs für den Vergleich zweier Produkte. Das ist die relevantere für uns, denn wir wollen zeigen, das Paludikultur-Produkte besser als Konkurrenzprodukte abschneiden.
Und welches Produkt wird gerade untersucht?
Wir konzentrieren uns auf den Versandkarton des Versandhandels OTTO Group, der 10 % Paludikultur-Biomasse enthält.
Und wie genau macht man eine LCA – speziell für ein Paludikultur-Produkte?
Das ist ein bisschen der Knackpunkt. Normalerweise nutzt man zur Berechnung ökologische Datenbanken wie Ecoinvent oder Sphera oder Ökobaudat. Aber die enthalten noch keine Daten zu Paludikulturen. Wir müssen diese selbst zusammenstellen.
Üblicherweise werden Daten zu jedem Prozessschritt erhoben – zur Biomasseproduktion würde man z.B. die Aussaat, die Düngung, Zeit sowie Energieverbrauch beim Einsatz von Maschinen betrachten. Tiefergehend ließe sich die Produktion der Maschine auch mit einrechnen. Es gibt für LCAs jedoch keine verpflichtenden Kriterien, was drin sein muss – das liegt im Ermessen. Sie haben also keinen gemeinsamen Standard und können irreführend manipuliert werden, um Produkte vorteilhaft darzustellen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist Atomstrom, der eine sehr gutes Verhältnis von produzierter Strommenge zur CO2 Produktion hat, wenn man die Urangewinnung, den Auf und Rückbau der Kraftwerke und die Entsorgung der Brennstäbe nicht mit einrechnet.
Hmm, ok – aber sie wollen sicher nichts manipulieren - was heißt das also für den Ermessensspielraum bei dieser LCA?
Wir orientieren uns an bestehenden LCAs – es gibt eine für Graspapier und für Sylphiepapier. Beides sind Konkurrenzprodukte, mit denen wir uns vergleichen wollen. Deswegen setzen wir ähnliche Standards ein.
Unsere LCA fokussiert sich auf die Einflusskategorien Wasser- und Energieverbrauch, Biodiversität, sowie entstehenden THG-Emissionen. Besonders die bodenbürtigen Emissionen spielen bei Paludikultur-Produkten eine Rolle. Weitere Einflusskategorien, die im Bausektor vorgeschrieben sind, wie beispielsweise Ökotoxizität können wir aus Kapazitätsgründen nicht abbilden. Zu einer Frage überlegen wir noch: Vergleichen wir Paludikultur mit Landwirtschaft nur auf organischen Böden oder auch auf mineralischen Böden? In jedem Fall würden wir dies transparent darstellen.
Sie sind meistens nicht dabei, wenn Biomasse geerntet oder daraus Pappe gepresst wird. Wie berechnen Sie die Umweltkosten?
Ich nutze die Daten vieler Kolleg*innen und Partner, die teilweise schon lange zu Paludikultur forschen und dazu publiziert haben. Sie haben zum Beispiel die Arbeitsprozesse beim Ernten mit Kameras, sogenannten GoPros, erfasst- Auch die verarbeitenden Betriebe liefern Daten, die aus der Papierproduktion liegen uns schon vor. Wir konzentrieren besonders uns auf Prozesse vom Rohstoff bis zur Fabrik, also „cradle to gate“. Dieser Abschnitt fehlt uns gerade noch, also wenn z.B. Heu zu Pellets gepresst und so für die Papierproduktion vorbereitet wird. Ab der Fabrik können wir auf bestehende ökologische Bilanzierungen zurückgreifen.
Das dauert ziemlich lang? Wie ist der Zeitrahmen für diese LCA?
Wenn man alle Daten zusammen hat, gibt es standardisierte Software zum Erstellen von LCAs. Diese Berechnung beauftragen wir und rechnen dann mit sechs Monaten – natürlich ohne die vorausgehende Zeit für Recherche.
Das ist ein erster hoher Aufwand für ein Fallbeispiel anhand des OTTO-Versandkartons. Er lohnt sich dennoch, denn dann lassen sich einzelne Arbeitsphasen auf andere Produkte übertragen, etwa von der Rohstoffgewinnung auf dem Feld bis zum Transport in die Fabrik.
Kann man schon etwas über die verschiedenen Phasen sagen? Da gibt es ja auch noch Produktion, Nutzung und Entsorgung …
Zumindest so viel: From gate to grave – also ab Verlassen der Produktion bis zum Entsorgen sind Paludikultur-Produkte vergleichbar mit bestehenden Produkten im betrachteten Papier- und Kartonagesektor. Das liegt zum Beispiel daran, dass die Maschinen in der Produktion die gleichen sind. Den großen Unterschied im Umwelteinfluss von Paludikultur-Produkten macht aber das Gewinnen der Biomasse ganz am Anfang. Mehr lässt sich noch nicht sagen.
Was passiert, wenn die LCA fertig auf dem Tisch liegt?
Abnehmer fragen LCAs bei Firmen nach, weil sie ein Kriterium zum Kauf sind. Sie entscheiden sich nach Produktqualität, Kosten und dem ökologischen Fußabdruck, belegt etwa durch eine LCA. Ein höherer Preis kann sich durch die beiden anderen Kriterien rechtfertigen.
Transparenz zum ökologischen Fußabdruck eines Produkts ist also wichtig. Unsere Analyse wird veröffentlicht, um anderen Produzenten oder auch interessierten Bürger*innen eine Vergleichsbasis zu bieten. LCAs werden in standardisierten Einheiten, wie beispielsweise Klimawirkung in Tonnen von CO2-Äquivalenten pro produzierter Tonne Papier ausgedrückt, das macht sie auch für Laien verständlich.
Herr Kleinspehn – hat diese Analyse eine besondere Faszination für Sie?
Interessant finde ich, in LCAs einzelne Produktionsschritte eines Produktes überhaupt erstmal zu realisieren und dann die Variablen zu bestimmen. Etwa bei der Düngung – wie oft oder wie viel wurde hier gedüngt? Oder bei der aufgewandten Energie – ist diese fossil oder regenerativ? Für mich als passioniertem Computerspieler hat das etwas von einem Spiel, in dem man sich Komponenten zusammenstellen kann.
Das Interview führte Nina Körner.
Neuigkeiten aus anderen Paludikultur-Projekten
Vorschau: PaludiScout kommt
PaludiScout will die Suche nach Spezialtechnik für Paludikultur einfach machen. Deshalb arbeitete es an einer neuen zentralen Online Informationsplattform und Börse für Paludikultur-Spezialtechnik. Jetzt gibt es schon eine Preview.
Die Suche nach geeigneten Maschinen war bisher oft komplex, zeitintensiv und für viele Landnutzende eine große Hürde. PaludiScout versammelt erstmals alle relevanten Informationen auf einer Online Plattform und bietet den Nutzenden:
– einen strukturierten Überblick über verfügbare Spezialmaschinen,
– Vergleichsmöglichkeiten für Technik und Anbieter,
– direkten Zugang zu Händlern, Entwicklern und Lohnunternehmern,
– sowie praxisnahe technische Informationen.
Wie PaludiScout Transparenz schafft, Entscheidungen erleichtert und eine nachhaltige Bewirtschaftung von Moorstandorten unterstützt ist jetzt hier in dieser Vorschau zu sehen. Der Launch ist für Anfang 2026 geplant. PaludiScout wird von der Universität Greifswald im Rahmen des Projektes „PaludiZentrale“ entwickelt.
Allianz der Pioniere: Eine neue Branche und zwei neue Partner
Den Produzenten von Holzwerkstoffen Pfleiderer und die Erwin Hymer Group, einen renommierten Hersteller von Freizeitfahrzeugen, hat die Allianz der Pioniere / toMOORow als neue Mitglieder gewonnen und richtet zudem einen neuen Expert Circle für den Branchenbereich “Möbel, Holzwerkstoffe und Spanplatten” ein.
Bei der Jahresveranstaltung der Allianz der Pioniere am 28. Oktober in Berlin konnte eine weitere Branche für die Entwicklung innovativer Produkte aus Paludikultur-Biomasse gewonnen werden. Ein Expert Circle “Möbel, Holzwerkstoffe und Spanplatten” erschließt jetzt neues Potenzial für erfolgreiche Wertschöpfungsketten mit nachwachsenden Rohstoffen aus nassen Mooren. Zudem wurden zwei neue Partner in der „Allianz der Pioniere“ willkommen geheißen, in der sich Unternehmen freiwillig zusammengeschlossen haben, um Paludikultur-Biomasse in ihre industrielle Produktion zu integrieren. Der führende Holzwerkstoffproduzenten Pfleiderer und die Erwin Hymer Group als renommierten Hersteller von Freizeitfahrzeugen gehören jetzt dazu und arbeiten nun gemeinsam mit den Allianzpartnern wie OTTO, toom und OBI im neuen Expert Circle an der Entwicklung innovativer Pilotprodukte aus Paludikultur.
Lesen Sie hier mehr zur Jahrestagung der Allianz der Pioniere.
Die „Allianz der Pioniere“ ist 2024 ins Leben gerufen von der toMOORow-Initiative mit dem Ziel, Wertschöpfungsketten im industriellen Maßstab für Produkte aus Paludikultur zu etablieren und zu skalieren. Aktuell gibt es 17 Wirtschaftspartner.
MOORnet-Tagung - präsentiert Projektergebnisse
Projektdatenbank, Website, Mailingliste – die Outcomes des Projekts MoorNet sind auch über das Projektende hinaus öffentlich nutzbar für alle. Auch Paludikultur-Interessierte profitieren davon
Von 2022 hat das Projekt MoorNet als Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur fachlichen Begleitung die Umsetzung der Nationalen Moorschutzstrategie und Vernetzung von Moorschutzakteuren in Deutschland begleitet. Mit nützlichen Outcomes, die weiter öffentlich verfügbar sind:
Die MoorNet-Projektdatenbank bietet Infos zu Projekten, Förderungen und Institutionen. Neue Projekte können dort über ein Formular registriert werden. Aktuelles zu Moor versendet die MoorNet-Mailingliste, für die Interessierte sich weiterhin registrieren können.
Die MoorNet-Abschlusstagung 2025 Mitte November hat gezeigt, wie viel Fachwissen, Engagement und Erfahrung in der deutschen Moorschutz-Community steckt. Mehr als 150 Teilnehmende aus Verwaltung, Praxis und Wissenschaft haben drei Tage lang Wissen geteilt, Erfahrungen ausgetauscht, Probleme erörtert und Lösungswege diskutiert. Eine Exkursion zu einem brandenburgischen Wiedervernässungsprojekt rundete das Programm ab. Die Präsentationen und ausgewählte Beiträge der Tagung werden in Kürze als Video veröffentlicht – für alle, die Inhalte vertiefen oder nachschauen möchten. Das Projekt MoorNet wird im Auftrag des BfN mit Mitteln des BMUKN vom Ecologic Institut und DUENE e.V., Partner im Greifswald Moor Centrum, durchgeführt.
Veranstaltungen zu Mooren und Paludikultur
Alle aktuellen Veranstaltungen sind in unserem Online-Kalender zusammengestellt.








