• Paludikultur

Paludikultur - Land- und Forstwirtschaft auf wiedervernässten Mooren

Paludikultur („palus“ – lat. „Sumpf, Morast“) ist die land- und forstwirtschaftliche Nutzung nasser Hoch- und Niedermoore. Ein traditionelles Beispiel dafür ist der Anbau von Schilf für Dachreet. Neue innovative und nachhaltige Nutzungen sind etwa die energetische Verwertung von Niedermoor-Biomasse, die Nutzung von Röhrichten für neue Baustoffe oder die Kultivierung von Torfmoosen als Torfersatz in Substraten für den Gartenbau.

Die nasse Bewirtschaftung von Moorböden bringt Klimaschutz durch Minderung des CO2-Ausstoßes und durch Verdunstungskühlung. Sie liefert Alternativen für fossile Rohstoffe ohne in Konkurrenz um Flächen zur Nahrungsmittelproduktion zu treten. Paludikultur fördert Biodiversität und weitere Ökosystemdienstleistungen von Mooren. Sie bietet Perspektiven für Landwirtschaft und Tourismus in schwach entwickelten Regionen.

Paludikultur für verschiedene Moorstandorte

Wiedervernässte Hoch- und Niedermoore weisen trotz starker Veränderung durch die Entwässerung unterschiedliche Standortbedingungen (z.B. Nährstoffverfügbarkeit) auf. Diese Bedingungen grenzen die Auswahl kultivierbarer Pflanzenarten ein.

 

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