Aktuelles
2024
Moor im Cerrado, Moor mit PV & RRR2025
Neuer GMC-Newsletter
05/06/2024 Riesige Moore, übersichtliche Moorforschung, viel zu tun – in der neuen Ausgabe unseres Newsletters nimmt uns Felix Beer mit in die Moore des brasilianischen Cerrado. Viel zu tun hat auch das kürzlich gegründete Projekt PaludiAllianz. Es will für schnell wachsende Nachfrage für Paludikultur-Biomasse sorgen und zwar jetzt. Und – viel Interesse an Photovoltaik auf Moor! Das Projekt MoorPV nimmt den Win-win-win für Energiewirtschaft, Klimaschutz und Biodiversität genau unter die Lupe. Außerdem im Newsletter: Save the Date für die RRR2025, neue MoorAgentur gegründet, frische Förderung zum Bauen mit nachwachsenden Materialien.
Wir wünschen nicht nur eine gute Lektüre, sondern nehmen gerne Feedback zum Newsletter entgegen, per E-Mail an communication@greifswaldmoor.de.
Save the Date für RRR2025
Zum Welttag der Moore
02/06/2024 Anlässlich des Welttages der Moore gibt das Greifswald Moor Centrum das Save the Date für die vierte internationale RRR-Konferenz "Renewable Resources from Wet and Rewetted Peatlands" bekannt. die Konferenz bringt Expert*innen aus verschiedenen Disziplinen in Greifswald zusammen, um Erkenntnisse und Erfahrungen auszutauschen und drängende Fragen der Paludikultur zu erörtern.
2023 feierte das Konzept „Paludikultur“ das 25-jährige Bestehen. In den Bereichen Wiedervernässung, Anbau, Verarbeitung, Vermarktung, Politikentwicklung und Bewusstseinsbildung gab es in diesem Vierteljahrhundert schon große Fortschritte, aber noch fehlt die Umsetzung in großem Maßstab. Die Konferenz soll die an der Nutzung von wiedervernässten Mooren beteiligten Akteur*innen versammeln. WissenschaftlerInnen, Landbesitzende und -nutzende, Verwaltende, Herstellende, Künstler*innen, Designer*inen und politische Entscheidungsträger*innen sind dabei willkommen.
Ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, Posterpräsentationen, Exkursionen und eine Reihe von interaktiven Veranstaltungen soll den sinnvollen Dialog dazu ermöglichen und wird derzeit auf die Beine gestellt. Für weitere Infos zu Anmeldung oder dem Einreichen von Abstracts etc. stay tuned auf unserer Website.
Entwässertes Moor aufforsten?
Kein guter Vorschlag für das NRL
13/05/2024 Obwohl das EU-Naturschutzgesetz im März von der Trilog-Agenda der EU gestrichen wurde, haben sich Wissenschaftler einen Vorschlag aus den Verhandlungen genauer angesehen: das aktive Aufforsten degradierter Moore. Ihre Schlussfolgerung: Langfristige Vorteile für das Klima lassen sich nicht belegen. Ihre Empfehlung: Das NRL sollte echte, natürliche Ökosysteme fördern, insbesondere dort, wo sich die Sequestrierung von Kohlenstoff nachweisen lässt.
Für den Artikel „Active afforestation of drained peatlands is not a viable option under the EU Nature Restoration Law“ hat Moorprofessor Gerald Jurasinski mit Kollegen des Greifswald Moor Centrum und anderen europäischen Moorforschern Fakten aus mehreren Studien zusammengestellt. Der im Ambio Journal of Environment and Society veröffentlichte Artikel legt dar, dass in den meisten Fällen die CO2-Freisetzung durch das Degradieren von Torfböden die Kohlenstoffbindung in der Waldbiomasse übersteigt. Er weist auf die Herausforderungen hin, Treibhausgasflüsse in Moorwäldern zu messen, sowohl mit der Hauben- als auch mit der Eddy-Kovarianz-Technik. Ein weiterer Kritikpunkt: Die meisten zugunsten der Aufforstung zitierten Studien beschreiben nicht die Situation nach der Aufforstung landwirtschaftlicher Flächen oder abgeholzter Moore.
Kein Moor im Garten Bellevue?
Doch - bei der Woche der Umwelt 2024
13/05/2024 Moor gibt es nicht im Garten von Schloss Bellevue? Richtig, aber bei der Woche der Umwelt am 4./5. Juni schon.
Dann zeigen wir vom Greifswald Moor Centrum gemeinsam mit der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe bei der Woche der Umwelt von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), wie wichtig Moorschutz für den Klimaschutz ist - mit Rohrkolben in der Wand und Torfmoos auf dem Teller.
Interessierte können an unserem Stand Nr. 35 unter anderem erfahren, wie Torfmoos im Bioreaktor vermehrt wird oder eine Landschaft mit Paludikultur im Modell aussieht. Als Erinnerung können sie sich Kresse im selbstgemachten Presstopf mitnehmen - gefüllt natürlich mit Substrat aus Paludikultur-Biomasse!
Anmeldungen zu der Veranstaltung sind bis zum 15. Mai möglich.
Aber was ist die Woche der Umwelt? Nicht ganz eine Woche, aber an zwei Tagen laden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die DBU dazu Umwelt- und Naturschutzorganisationen und weitere Ausstellende in den Park des Amtssitzes, um aktuelle und einfallsreiche Ideen und Vorhaben für mehr Umwelt-, Klima- und Artenschutz zu zeigen. Die Schau soll für alle Teilnehmenden Inspiration für eine nachhaltige Zukunft sein. Der Park wird dabei zur Zeltstadt. In diesem Jahr mit rund 190 Ausstellern und mehr als 70 Fachforen zu Gesundheit, Gesellschaft, Wirtschaft, Naturschutz, etc.
Ins Leben gerufen wurde die Woche der Umwelt im Jahr 2002 vom damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau. Seitdem wird sie zusammen mit der in Osnabrück ansässigen Deutschen Bundesstiftung Umwelt veranstaltet. Dieses Jahr gibt es sie in siebter Auflage.
Start für PaludiAllianz
Wirtschaftsakteure für Paludikultur
30/04/2024 Ende April, aber Beginn für die Allianz der Pioniere: 14 große Wirtschaftsunternehmen aus der Papier-, Verpackungs-, Bau-, Dämmstoff- und Holzwerkstoffindustrie erklärten mit einer Auftaktveranstaltung in Berlin, nachwachsende, regionale Rohstoffe von nassen Moorflächen in ihrer Produktion zu testen und möglichst zu integrieren. Eine schnell wachsende Nachfrage nach Paludikultur in verschiedenen Wirtschaftssektoren sei das Ziel, so die gemeinsame Pressemitteilung der Umweltstiftung Michael Otto und der Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum, die die PaludiAllianz in der Initiative toMOOROw ins Leben gerufen haben. Zu den Gründungsmitgliedern zählt nun namhafte Unternehmen:
Interesse an zukünftigen Paludikulturprodukten im Bausektor haben der Fertighaushersteller Bau-Fritz GmbH & Co. KG, der Baukonzern STRABAG SE, die OTTO WULFF Bauunternehmung GmbH und die Sto SE & Co. KGaA. Die Unternehmen toom Baumarkt und OBI Group Holding SE & Co. KGaA beachten Biomasse von vernässten Flächen zudem im Segment Gartenbau als Anbieter von Substraten. Papier und Verpackungen durch einen Anteil an Paludikultur-Biomasse nachhaltiger zu machen, dafür engagieren sich das Handels- und Dienstleistungsunternehmen Otto (GmbH & Co. KG), die LEIPA Group GmbH, die WEPA Stiftung sowie im Bereich Wertstoffmanagement PreZero Stiftung & Co. KG mit der OutNature GmbH. Im Bereich der Konsumgüter für Haushalt und Kosmetik beteiligt sich Procter & Gamble Service GmbH, sowie im Bereich Einzelhandel Tengelmann Twenty-One KG mit KiK Textilien und Non-Food.
„Aufbau von skalierbaren Wertschöpfungsketten mit Paludikultur-Biomasse aus wiedervernässten Mooren in Deutschland in praktischer Zusammenarbeit mit Wirtschaftsakteuren“ (PaludiAllianz) lautet der ausführliche Titel des Projektes, für das Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir an diesem 30. April in der Berliner Kulturbrauerei einen Förderbescheid in Höhe von knapp 1,8 Millionen Euro über die kommenden drei Jahre übergab. Da Wiedervernässungen gleichzeitig effektiven natürlichen Klimaschutz bieten, war auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke war Gastrednerin der Veranstaltung.